Begleitend zu Yann Freichels Ausstellung DANS L’EMPIRE DE L’EMPEREUR TOMATO KETCHUP präsentiert das IKOB zum Open Art Sunday am Sonntag 2. Juni ein mehrteiliges Kinoprogramm. Die Veranstaltung findet im Kinoraum des IKOB statt. Der Eintritt ist frei, alle sind herzlich eingeladen. Besucher:innen können an einer oder mehreren Filmvorstellungen teilnehmen und können nach Belieben kommen und gehen.

Im Fokus des Filmprogramms Kids Unite stehen Aufstände, durchgeführt oder inspiriert von Protagonist:innen unterschiedlicher Epochen. Vom jungen Prediger im Deutschland des 15. Jahrhunderts über im französischen Internat rebellierende Kinder bis hin zum feministischen Aufstand im dystopischen New York: Unzufriedenheit, Unruhe und die daraus entstehende Gruppendynamik werden in den drei Filmen auf unterschiedlichste Weise dargestellt und mit den jeweiligen Gesellschaftsformen konfrontiert.

PROGRAMM

13:30 Der Pfeifer von Niklashausen
15:00 Führung durch die Ausstellung mit Yann Freichels und Kuratorin Brenda Guesnet
16:00 Zéro de Conduite
17:30 Born in Flames

ÜBER DIE FILME

Der Pfeifer von Niklashausen (Alfred Jungraithmayr, BRD, 1981, 73 minutes)
DE
Der Dokumentarfilm zeigt uns das Dorf Niklashausen, in dem ein Volksstück über den Hirten, Musikant und Prediger Hans Böhm erneut aufgeführt werden soll. Die heute als Pfeifer Hans bekannte Figur wurde im 15. Jahrhundert als Ketzer verbrannt, nachdem seine Predigen über soziale Gerechtigkeit und die Verkommenheit der herrschenden Klassen tausende Menschen mobilisiert hatten. Während die Vorbereitungen für das Theaterstück laufen, zeigen Gespräche mit den Dorfbewohner:innen, wie sehr diese Vergangenheit sie heute noch bewegt.

Zéro de Conduite (Jean Vigo, Frankreich, 1933, 45 Minuten)
FR / englische UT
In diesem bis 1946 in Frankreich verbotenen Film lernen wir eine Gruppe Internatsschüler kennen, die mit den starren Regeln des Schulsystems in Konflikt geraten. Mit der Zeit entwickeln sich ihre kleinen Streiche und Eskapaden zum regelrechten Staatstreich gegen ihre despotische Institution. Inspiriert von seinen eigenen Internatserfahrungen, zeigt uns Jean Vigo in diesem Klassiker seine anarchistische Vision von Kindheit.

Born in Flames (Lizzie Borden, USA, 1983, 80 Minuten)
EN / deutsche UT
Dieser dystopische Film im Dokumentarstil spielt 10 Jahre nach einer sozialdemokratischen Revolution in den USA. Partiarchale Machtverhältnisse bestimmen weiterhin die Gesellschaft. Zwei feministische Gruppen um die Piratensender Radio Ragazza und Phoenix Radio schließen sich einer nicht hierarchischen Armee an, die den systemischen Gewaltformen von Rassismus, Klassismus und Sexismus eine Ende setzen will.

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Born in Flames, Lizzie Borden, USA, 1983
fr
Der Pfeifer von Niklashausen, Alfred Jungraithmayr, BRD, 1981
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Zéro de Conduite, Jean Vigo, Frankreich, 1933