Ein blauer Citroën Berlingo steht seit dem elften Oktober mit geöffnetem Kofferaum vor dem IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst. Auf der Ladefläche liegt ein weißer Totenschädel aus Marmor. Nicht mehr und nicht weniger! Eine seltsame Szenerie. Hat man vergessen den Totenschädel ins Museum zu tragen?

Die Bildhauerin Barbara Schulte Kellinghaus hat sich im Lauf ihrer Karriere bereits des Öfteren mit dem Totenschädel auseinandergesetzt. In ihrer für das IKOB entwickelten Aktion „Asyl für einen Schädel“ überschreitet sie jedoch bewusst Grenzen, die sie bis zu diesem Zeitpunkt immer in Kauf genommen hat. Sie wagt den Schritt in den Außenraum überraschenderweise genau zu dem Zeitpunkt, in dem der Schutzraum des Museums zur Artikulation freier demokratischer Diskurse immer wichtiger wird. Auf dem Parkplatz des Museums setzt sie ihre Skulptur aber auch einer anderen Realität aus – der Realität der Straße, die andere Gesetze, Narrative und Wahrnehmungsweisen kennt als das Museum. „Ein Wagnis“ nennt es Frank-Thorsten Moll, der Direktor des Museums, der diese ungewöhnliche Aktion gerne ins Programm des Museums aufnahm.

Über das Wagnis der Kunst im Allgemeinen und im Besonderen wird er am 05.11. um 15 Uhr mit der Künstlerin ein Gespräch führen. Der Museumseintritt kostet 4 € (ermäßigt) und 6 € (normal).
Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Gespräch in deutscher Sprache

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